Förderung des Bodenlebens

Die 3 Säulen für eine erfolgreiche Etablierung von Amphibien und Reptilien im eigenen Garten sind:

1. Versteckplätze

2. Reproduktionsstätten

3. Ausreichende Nahrungsgrundlage

Letzteres wird oft stiefmütterlich behandelt. Was nützt jedoch die schönste Eidechsenburg, wenn der Kühlschrank sprichwörtlich leer ist ?!

Im Folgenden werden einige grundlegende Tipps für ein reichhaltiges Bodenleben gegeben.

Zunächst haben zum Beispiel Kröten und Zauneidechsen , Teichmolch und Ringelnatter ein unterschiedliches Nahrungsspektrum.

Die gängigen Amphibienarten die im Garten zu Gast sind, sind meist nachtaktiv. Zu ihrer Nahrung gehören daher meist nachtaktive Kleintiere wie Würmer, Schnecken, Asseln u. Käfer. Während hingegen die Zauneidechse als tagaktive Art eher Spinnen, Fliegen, Raupen, aber auch Käfer,Bienen und Asseln fressen.

Fördere ich im Garten das Leben von kleinen Organismen wie Asseln und Springschwänzen, fördere ich auch die Anzahl derer die sich von ihnen ernähren, also Spinnen, Hundertfüsser und Raubkäfer. Somit biete ich dann bereits eine reichhaltige Palette an potentieller Nahrung für Teichmolch und Co.

 

Maßnahmen zur Förderung der Bodengesundheit und des Bodenlebens

Ein wichtiger Hinweis den es zu beherzigen gilt.

"Möglichst nie umgraben, nur wenn es nicht anders geht!"

Der Grund dafür ist simpel. Der Boden ist wie ein vielstöckiges Gebäude. In jeder Etage leben Organismen, die genau an die Gegebenheiten ihrer Etage angepasst sind. Dazu zählen Feuchtigkeits-u. Sauerstoffgehalt, Substratbeschaffenheit, pH-Wert und vieles mehr. Durch das Umgraben stellt man dieses Haus auf den Kopf mit fatalen Folgen für die Bewohner.

Viele fragen sich dann aber, wie der nährstoffreiche Humus aus dem Kompost in die Erde des Beetes gelangen soll.

Mit Hilfe der Lebewesen im Boden, unseren kleinen Helfern.

Ein Komposthaufen ist ohne Zweifel eine feine Sache und sollte in keinem Garten fehlen, jedoch fördert er das reichhaltige Leben an Würmern, Asseln usw. vorallem dort wo er steht. In die Beete kommt dann vorrangig der bereits durch Mikroorganismen und Kleintieren aufgearbeitete Humus. Dieser ist gut für unsere Pflanzen, zeigt aber nicht mehr so viel Wirkung bei den Kleintieren die wir in der Fläche fördern wollen. Möchte ich Regenwürmer und Co. im Beet haben, muss ich ihnen auch Futter in Form von verrottenden Pflanzenteilen zur Verfügung stellen. Gründüngung mit Pflanzen und mulchen mit Rasenmahd sind hier die Stichwörter. Wichtig ist diese nicht zu dick aufzutragen, um das Leben darunter nicht zu ersticken. Etwa 2- 3 cm sind genug. Am Rand können gerne kleine Heuhaufen von 20-30 cm Höhe entstehen. Besonders Zauneidechsen lieben solche Strukturen.

Jetzt ist die Zeit unserer kleinen Helfer gekommen. Regenwürmer ziehen Pflanzenteile bis tief in den Boden, aber auch Asseln und viele andere Kleinlebewesen machen sich gierig über das angebotene Grün her und verwandeln es an Ort und Stelle zu Humus. Man spart sich also das schweißtreibende umgraben des Bodens, die Pflege des Kompost und schützt den Boden vor Erosion durch Wind, Sonne u. Regen.

Gleichzeitig verwandelt sich der Boden zu einem reichhaltigen Büffet für Frösche, Kröten und Eidechsen. Besonders Wolfsspinnen finden sich schnell in großer Zahl ein, die wiederum eine Leibspeise von Zauneidechsenschlüpflingen sind. So schließt sich der Kreis.